Pentagon kündigt Rückkehr eines Guantanamo-Häftlings nach Saudi-Arabien an

Wien / DasFazit
Ein saudi-arabischer Gefangener, der auf dem US-Marine-Stützpunkt in Guantanamo Bay, Kuba, inhaftiert war, ist in sein Heimatland zurückgebracht worden. Dies geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung des Pentagons hervor.
"Das US-Verteidigungsministerium gab heute die Verlegung von Ghassan Al Sharbi von Guantanamo Bay nach Saudi-Arabien bekannt", hieß es in der Erklärung.
Im Gefängnis von Guantanamo Bay befinden sich noch 31 Gefangene, so das Ministerium.
Die Regierung des amtierenden US-Präsidenten Joe Biden versucht derzeit, die Zahl der in Guantanamo festgehaltenen Personen im Rahmen eines umfassenderen Projekts zur Schließung des Gefängnisses zu verringern. Das Gefängnis wurde im Jahr 2002 unter US-Präsident George W. Bush eingerichtet. Personen, die bei Einsätzen in Afghanistan und anderen Anti-Terror-Razzien gefangen genommen wurden, wurden ins Lager verlegt.
In der Vergangenheit waren etwa 800 Gefangene in einem Gefängnis in Kuba inhaftiert. Die Gefangenen befinden sich dort praktisch in einem rechtsfreien Raum. Barack Obama, der fast unmittelbar nach Beginn der US-Präsidentschaft - am 22. Jänner 2009 - die Nachfolge von Bush jr. antrat, unterzeichnete eine Anordnung, das Spezialgefängnis innerhalb von 12 Monaten zu schließen. Dennoch besteht das Lager in Guantanamo Bay weiter, was Menschenrechtsaktivisten zu heftiger Kritik an Washington veranlasst hat.