Der iranische Wirtschaftsminister besucht zum ersten Mal Saudi-Arabien

Wien / DasFazit
Der iranische Wirtschafts- und Finanzminister Ehsan Khandouzi besuchte am Donnerstag zum ersten Mal seit der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen den Staaten Saudi-Arabien. Das berichtete die Agentur Tasnim.
Ihr zufolge kam Khandouzi an der Spitze einer Delegation des Wirtschaftsministeriums der Islamischen Republik in der Stadt Dschidda an, sie wurden am Flughafen von Beamten Saudi-Arabiens sowie den Leitern der Islamischen Entwicklungsbank und Mitarbeiter des iranischen Generalkonsulats mit Sitz in Dschidda empfangen.
Der Wirtschaftsminister des Iran kündigte erstmals seine Absicht an, Dschidda am 11. April zu besuchen, nannte jedoch nicht das genaue Datum der erwarteten Reise. Khandouzi sagte dann auch, dass die iranische Seite bald einen Fahrplan für den Ausbau der Handelsbeziehungen mit Saudi-Arabien vorbereiten wolle, unter anderem durch eine gemeinsame Handelskammer, deren Gründung auf der Tagesordnung stehe.
Das Handelsvolumen nach der Wiederherstellung des Handels zwischen Teheran und Riad werde voraussichtlich eine Milliarde US-Dollar betragen, sagte er und äußerte die Hoffnung, dass diese Zahlen in Zukunft steigen werden. Am 10. März einigten sich Iran und Saudi-Arabien darauf, die diplomatischen Beziehungen wiederherzustellen und ihre Botschaften innerhalb von zwei Monaten wieder zu eröffnen. Vertreter beider Länder führten mehrere Tage lang Gespräche in Peking, als Ergebnis wurde eine dreiseitige Erklärung vorbereitet. Darin wird darauf hingewiesen, dass die Länder den Grundsätzen der Souveränität und der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten des jeweils anderen verpflichtet sind und planen, die Zusammenarbeit in den Bereichen Handel, Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft und Technologie wieder aufzunehmen.
Die Beziehungen zwischen Riad und Teheran eskalierten im März 2015 mit dem Beginn einer Militäroperation einer von Saudi-Arabien angeführten Koalition im Jemen gegen die Huthis. Im Jänner 2016 brach das Königreich die diplomatischen Beziehungen zum Iran ab, nachdem die saudi-arabische Botschaft in Teheran und das Konsulat in Maschhad von Massen von Demonstranten angegriffen worden waren, die über die Hinrichtung des schiitischen Geistlichen Scheich Nimr al-Nimr in Riad verärgert waren.