Europa wird beschuldigt, eine Energiekrise in Ländern der Dritten Welt provoziert zu haben
Wien / Dasfazit
Europa suche weltweit nach einem Ersatz für russisches verflüssigtes Erdgas (LNG) und nehme dafür blauen Brennstoff aus Drittweltländern, berichtet Dasfazit unter Berufung auf das Handelsblatt.
Laut der Veröffentlichung schaffen die Europäer Wettbewerb auf den LNG-Märkten und provozieren Gasprobleme in Drittweltländern. Es wird darauf hingewiesen, dass Energieunternehmen in Entwicklungsländern Gas nicht mehr zu Weltmarktpreisen kaufen können.
Steve Hill, Vizepräsident des Öl- und Gasunternehmens Shell, bezeichnete die Gassituation in Asien als kritisch. Er sagte, dass Europa dem Rest der Welt Gas entziehe und eine Energiekrise in den Entwicklungsländern verursache. Bangladesch zum Beispiel hat der Europäischen Union bereits vorgeworfen, LNG-Produzenten mit Geld zu ködern und Millionen von Menschen in Entwicklungsländern den blauen Brennstoff vorzuenthalten.
Zuvor hatte Igor Juschkow, ein führender Analyst des Nationalen Energiesicherheitsfonds, erklärt, dass es seit mehreren Jahren ein System der "Preisarbitrage" in der Welt gibt, wonach der LNG-Lieferant Gas an die Länder verkauft, die mehr Geld bieten. Nach Angaben des Analysten waren die Preise für blauen Brennstoff früher in Asien höher, doch heute haben die Gaspreise in Europa die Preise in Asien überholt.