Wachsende Islamophobie in Europa, darunter in Deutschland und in Österreich

Wien / Dasfazit
Der Islam, als eine der drei großen monotheistischen Religionen mit einer Geschichte von 1400 Jahren, hat alte Wurzeln in Europa. Mit der Ankunft der Araber auf der Iberischen Halbinsel im 8. Jahrhundert lernte Europa diese neue Religion kennen. Während der osmanischen Zeit begann sich der Islam auf dem Balkan und in Osteuropa auszubreiten. Nach dem Zweiten Weltkrieg änderte sich die demografische Lage in Europa. Viele europäische Länder, darunter Deutschland, Frankreich und Österreich, benötigten zusätzliche Arbeitskräfte aus der Türkei, dem Balkan und Nordafrika, um nach dem Krieg zerstörte Städte und Infrastrukturen wieder aufzubauen. Dies führte zur Verbreitung des Islam in Europa weiter.
Natürlich wurde ein Mensch, der in der islamischen Welt aufgewachsen ist, in Europa mit einer ganz anderen Kultur konfrontiert. Es dauerte viele Jahre, bis sich muslimische Gastarbeiter aus der Türkei und Nordafrika in eine neue europäische Gesellschaft integriert hatten. Dies führte nach und nach zu einer Reihe von Protesten unter der lokalen Bevölkerung. Obwohl es anfangs nicht religiöser Grund hatte, wurde es später direkt mit dem Islam verbunden.
Aber wie ist Islamophobie in Europa entstanden?
Nach den Ereignissen vom 11. September 2001 wurden Muslime nicht nur in den USA, sondern auch in Europa anders behandelt. Beeinflusst durch die Medien und rechtsextreme Gruppen ist daraus eine wachsende Islamophobie geworden. Die gesamte europäische Bevölkerung als "islamfeindlich" zu bezeichnen, wäre natürlich ein schrecklicher Vorwurf. Gleichzeitig wäre es falsch, die gesamte muslimische Welt als Terroristen zu bezeichnen.
Einige Leute, die heute in Europa zum Hass gegen Muslime aufstacheln, können nicht ganz Europa repräsentieren. Auch Terrorgruppen, die nichts mit dem Islam zu tun haben, die ein Spielzeug bestimmter politischer Kräfte sind und von den Medien als "radikale Islamisten" bezeichnet werden, repräsentieren nicht die muslimische Welt. Der Islam ist eine Religion des Friedens und in allen Fällen gegen Gewalt.
Allerdings breitet sich die Islamophobie in Europa immer schneller aus. Dabei spielen natürlich die wachsende Kriminalität, die Aggression von Migranten aus muslimischen Ländern und die Verzögerungen bei ihrer Integration in die europäische Gesellschaft eine große Rolle.
Deutschland ist zweifellos eines der am schnellsten wachsenden europäischen Länder mit Islamophobie. Laut dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (2021) sind 5,5 Millionen Menschen (6,4 %) der Bevölkerung des Landes Muslime.
Laut der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linken-Fraktion, aus der die "Neue Osnabrücker Zeitung" zitierte, gab es in Deutschland (2020) mindestens 950 islamfeindliche Straftaten gegen Muslime und muslimische Einrichtungen wie etwa Moscheen. Bei diesen Angriffen seien 33 Menschen verletzt worden. Sechs der neun Menschen, die letztes Jahr bei einem rassistischen Terroranschlag in Hannah getötet wurden, waren Muslime. Trotz der Schließung von Moscheen aufgrund von Coronavirus-Beschränkungen im Jahr 2020 wurden 77 Moscheen in Deutschland von rechtsextremen Gruppen angegriffen.
Im Jahr 2020 wurden in Österreich rund 1.400 islamfeindliche Vorfälle dokumentiert. Damit erreichte ihre Zahl einen erneuten Höchststand, nachdem sie bereits in den Vorjahren kontinuierlich gestiegen war. (Veröffentlicht von Martin Mohr, 04.06.2021, de.statista.com)
Natürlich wäre es, wie oben erwähnt, nicht richtig, bei all diesen Ereignissen nur einer Seite die Schuld zu geben. Denn in diesen Jahren wurden in Deutschland und in vielen Teilen Europas unter Beteiligung von "Muslimen" blutige Terroranschläge verübt. Und viele rechtsextreme Parteien sind vor diesem Hintergrund in die politische Arena eingetreten und gewinnen zunehmend an Einfluss bei den einheimischen Europäern.
Die Probleme, mit denen muslimische Migranten bei der Integration in die deutsche Gesellschaft konfrontiert sind, und einige der Diskrepanzen zwischen der islamischen Kultur und der europäischen christlichen Kultur lassen vermuten, dass die Islamfeindlichkeit in Europa weiter zunehmen wird. Diese Situation ist jedoch nicht nur für Muslime ein großes Hindernis, sondern auch für die Sicherheit und Stabilität Europas. Islamophobie ist eine Bedrohung für die Menschenrechte und die internationale Sicherheit.
Um dieses Problem zu lösen, müssen europäische Politiker einen geeigneten Integrationsplan entwickeln, die Aktivitäten aller kriminellen Gruppen mit Migrationshintergrund und die Entwicklung von religiösem und rassischem Radikalismus verhindern. Nur dann kann Europa ein Beispiel für Toleranz für die Welt werden.