Aserbaidschan gilt in der aktuellen geopolitischen Lage als wichtiger Verkehrsknotenpunkt
Wien / Dasfazit
Aserbaidschan gilt in der aktuellen geopolitischen Lage als wichtiger Verkehrsknotenpunkt, insbesondere im Rahmen der neuen Seidenstraße, dem Mittleren Korridor.
Dies erklärte der Leiter der Gruppe Außenwirtschaftsbeziehungen des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, Franz Wessig. Dasfazit berichtet.
„Der Zweck meines Besuchs (nach Aserbaidschan) ist die Teilnahme an der 10. Sitzung der österreichisch-aserbaidschanischen Gemischten Kommission für wirtschaftliche, landwirtschaftliche, industrielle, technische und technologische Zusammenarbeit. Es gibt auch eine Wirtschaftsmission aus Österreich in Baku. Ich betrachte mein Treffen mit dem Minister für digitale Entwicklung und Verkehr Rashad Nabiyev als sehr erfolgreich. Wir diskutierten Möglichkeiten, den Verkehr entlang des Mittleren Korridors für die Lieferung von Waren aus China, Zentralasien nach Europa zu erhöhen. In der aktuellen geopolitischen Situation wird Aserbaidschan als wichtiger Verkehrsknotenpunkt angesehen, insbesondere im Rahmen der neuen Seidenstraße, des Mittleren Korridors“, sagte er.
Wessig betonte, dass in diesem Zusammenhang vor wenigen Tagen ein Absichtserklärung zwischen dem Rail Cargo Austria und aserbaidschanischen Unternehmen ADY Container ("Aserbaidschanische Eisenbahn") unterzeichnet wurde.
"Österreichische Eisenbahn möchte mit "Aserbaidschanische Eisenbahn" bei der Lieferung von Waggons, Lokomotiven zusammenarbeiten. Welche Waren transportiert werden, ist eine Frage der Logistik und des Handels. Wir wollen Ausrüstung, Waren liefern – das hängt davon ab, welche Produkte Europa aus China braucht und was Europa nach China exportieren kann. Es wird auch österreichischen Unternehmen bei ihren Export-Import-Aktivitäten helfen“, sagte er.
Wessig wies darauf hin, dass ein weiterer Bereich der Zusammenarbeit die Landwirtschaft sei.
„Einer der wichtigsten Exportartikel Österreichs nach Aserbaidschan ist der Rinderexport. Dies ist ein sehr vielversprechender Bereich für die Zusammenarbeit“, sagte er.
Wessig betonte auch, dass erneuerbare Energien das Hauptthema auf der Tagesordnung des Besuchs seien.
„Österreich ist ein Land mit großem Erneuerbare-Energien-Potenzial. Rund 80 Prozent des Stromverbrauchs in Österreich stammen aus erneuerbaren Energiequellen. Unser Ziel ist es, diesen Wert bis 2030 auf 100 Prozent zu bringen. Wir haben viele Unternehmen in diesem Bereich, insbesondere in den Bereichen Wasserkraft, Solar- und Windkraft. Vertreter einiger dieser Unternehmen sind für Geschäftstreffen hier, und wir werden auch ein Treffen im Energieministerium Aserbaidschans haben. Bei der Sitzung der gemeinsamen Kommission haben wir über Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien gesprochen, insbesondere über neue Wasserkraftwerke. Vielleicht können wir beim nächsten Treffen den ersten Erneuerbare-Energien-Vertrag unterzeichnen“, erklärte er.
Wessig hält es zunächst für wichtig, das bilaterale Handelsvolumen zu steigern.
„Dies wird mehr Vertrauen in die bilateralen Handelsbeziehungen schaffen, und der nächste Schritt werden Investitionen sein. Es sollte mehr österreichische Unternehmen in Aserbaidschan geben und wir würden gerne mehr aserbaidschanische Unternehmen in Österreich sehen. Wir erwarten auch aserbaidschanische Investitionen in Österreich. So hat beispielsweise das staatliche Ölunternehmen von Aserbaidschan (SOCAR) in Österreich investiert – das Unternehmen betreibt ein Tankstellennetz in Österreich. Es gibt 15 österreichische Unternehmen, die in Aserbaidschan in verschiedenen Sektoren tätig sind, und ich denke, dass sie auch an weiteren Investitionen in Industriebereichen interessiert sind. Ich glaube, dass es ein gutes Potenzial und gute Gelegenheiten für weitere Investitionen gibt“, schloss er.