Aserbaidschan ist ein zuverlässiger Gaslieferant für die EU - Oxford Institute
Wien / Dasfazit
Aserbaidschan ist sicherlich ein zuverlässiger Gaslieferant für die EU.
Julian Bowden, ein leitender Forscher am Oxford Institute for Energy Studies (OIES), erklärte gegenüber Dasfazit.
"Der Südliche Gaskorridor (SGC) funktioniert gut: Er bringt Gas nach Südeuropa und Italien und hilft den EU-Ländern (Griechenland, Bulgarien und Italien), die Versorgung zu diversifizieren", so der leitende Forscher des Instituts.
Unter Bezugnahme auf die kürzlich unterzeichnete Absichtserklärung zwischen der Europäischen Kommission und Aserbaidschan im Energiebereich wies Bowden darauf hin, dass das Dokument eine Verdoppelung der Kapazität der SSC vorsieht.
"Auf Kosten von welchen Gasquellen? Wenn es Aserbaidschan ist, muss es sich für den Upstream-Bereich verpflichten. Es dürfte sehr schwierig sein, die zusätzliche Kapazität der South Gas Company bis 2027 allein mit aserbaidschanischem Gas zu füllen. Turkmenisches Gas kann entweder durch einen Swap aus dem Iran oder durch die transkaspische Pipeline angeschlossen werden", fügte er hinzu.
Bowden ist der Ansicht, dass die derzeitige Gasversorgungskrise in Europa nicht überwunden werden kann, wenn diese Lieferkette nicht so schnell wie möglich in Gang gesetzt wird.
Der Analyst stellte fest, dass die Absichtserklärung insgesamt vielversprechend ist und die Herausforderung nun darin besteht, ihre Umsetzung so schnell wie möglich sicherzustellen.
Es sei darauf hingewiesen, dass am 18. Juli eine " Absichtserklärung über eine strategische Partnerschaft zwischen der Europäischen Union, vertreten durch die Europäische Kommission, und der Republik Aserbaidschan im Energiebereich" zwischen Aserbaidschan und der EU unterzeichnet wurde.
Die Parteien sind übereingekommen, den bilateralen Erdgashandel zu fördern, u. a. durch Exporte in die Europäische Union über den südlichen Gaskorridor in Höhe von mindestens 20 Milliarden Kubikmetern jährlich bis 2027, je nach wirtschaftlicher Machbarkeit und Marktnachfrage.
In dem Dokument wird festgestellt, dass jede weitere Ausfuhr von Erdgas in die Europäische Union, die über die derzeit gelieferten Mengen hinausgeht, erhebliche Investitionen in den Ausbau des Pipelinenetzes des Südlichen Gaskorridors und die Entwicklung des vorgelagerten Projekts erfordern würde