BDEW-Chefin warnt vor weiterem Anstieg der Gas- und Strompreise
Wien / Dasfazit
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) warnt die Bundesbürger vor einem weiteren Anstieg der Gas- und Strompreise in den kommenden Monaten. Das berichtete die Agentur DPA am Freitag unter Berufung auf BDEW-Chefin Kerstin Andreae. Dasfazit berichtet.
Ihr zufolge sind seit Anfang des Jahres die Durchschnittstarife für Haushalte und gewerbliche Verbraucher deutlich gestiegen, was mit extrem hohen Großhandelspreisen einhergeht. Seit Anfang letzten Jahres haben sich die Großhandelspreise für Strom vervierfacht und die Gaspreise fast verfünffacht.
„Aufgrund der langjährigen langfristigen Beschaffungsstrategien der Energieversorger kommt die Preisdynamik auf den Großhandelsmärkten mit Verzögerung bei den Kunden an“, betonte Andreae
„Je länger das Preisniveau jedoch hoch bleibt, desto mehr schlagen sich die Großhandelspreise in den Tarifen nieder und beeinflussen diese auch langfristig“, sagte sie
Gleichzeitig stellte der BDEW fest, dass sich die Lage auf den Energiemärkten seit Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine erneut verschlechtert habe. So beträgt der durchschnittliche aktuelle Stromtarif für Privathaushalte laut BDEW-Analyse seit Jahresbeginn bis dato 37,14 Cent pro kWh. Das sind 15,5 % mehr als im Durchschnitt von 2021.
Im Jahr 2022 müssen kleine und mittlere Industriekunden laut BDEW durchschnittlich 31,36 Cent pro kWh bezahlen, fast 50 Prozent mehr als im Vorjahr. So zahlt Haushaltsgas in Einfamilienhäusern mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh derzeit durchschnittlich 13,77 Cent pro kWh – fast doppelt so viel wie 2021, als der Jahresdurchschnitt bei 7,06 Cent lag. Etwa doppelt so viel müssen Haushalte in Mehrfamilienhäusern zahlen.